09.12.12
Am Anfang stand das Material.
Aus der Auflösung einer Teppichweberei für behinderte Mitmenschen, stammt dieses handgesponnene Wollgarn.
Es handelt sich um unregelmäßiges Anfängergarn, auch liebevoll schwangere Regenwürmer genannt.
Gut verpackt und eingelagert, wartet es schon eine ganze Zeit darauf, verarbeitet zu werden, aber zu was ?
Dann kam die Idee, diesmal nicht von mir : machen wir einen härenden Mantel, für eine demütige Nonne daraus.
Angelehnt, an den bis heute sehr gut erhaltenen Mantel der heiligen Klara (gest. 1253), entsteht ein Stoff daraus.
Leider nicht annähernd fadengenau, dazu ist der Schußfaden zu dick, aber optisch kommt der Stoff dem Mantel doch nahe. Ziel ist es also die Optik des Original Stücks ungeführ einzufangen.
Den Mantelstoff der hl. Klara, habe ich mir in Büchern und Internet lange angeschaut. Für mich sieht es so aus, als habe man die Wolle von "bunten" Schafen aus der Flocke heraus, wahllos versponnen und so ein recht streifiges Gewebe produziert. Um dies zu imitieren, versuche ich, die mir zur Verfügung stehenden Farbtöne, beim weben zu vermischen.
Die Bindung ist ein 2/1er Köper.
Die erste 4m Bahn ist schon vom Webstuhl, um zu schauen, wie viel läuft das Material, beim waschen ein, wie verhält sich der Stoff. Schließlich wird für diesen Halbkreismantel, ein Durchmesser von etwa 3,50m benötigt.
Weitere 8m Kette liegen noch auf dem Webstuhl. Angewoben ist bereits, der Plan ist, das sie bis zur Weihnachtspause fertig gewoben ist. Dann werde ich den Webstuhl abbauen, damit der Weihnachtsbaum seinen Platz bekommt.
Nachtrag : der Stoff wurde von der Kundin mühevoll mit Lanolin behandelt und zu einem Halbkreismantel verarbeitet. Lieben Dank für die Bilder.