02.02 16
Pepita oder auch Hahnentritt ist für mich DAS Muster meiner Kindheit.
Mäntel, Kostüme, Kleider aber auch Schokoladen und Pralinenschachteln trugen dieses Muster. Meist in klassisch schwarz/weiß. Irgendwann war es nicht mehr in, und die inflationäre Nutzung ließ nach.
Erstaunt war ich, als ich vor 2 Jahren im Textil Museum Neumünster die Wander Ausstellung "Das Pepita Virus" sah. Das Muster ist viel älter, als ich dachte.
Der Mantel von Gerum (Schweden) ist auf 360 - 100 vor Chr. datiert.
Im Fundkomplex von Hallstatt taucht es ebenfalls auf, und ist es ähnlich alt.
Hahnentritt ist also tatsächlich sehr altmodisch !
Link zur Ausstellung:
http://www.tuchmachermuseum.de/magazin/artikel.php?artikel=270
So einen Klassiker, möchte ich natürlich auch einmal auf dem Webstuhl haben.
Als Farbtöne habe ich hell und dunkelbraun gewählt, es sollen ähnliche Tücher wie das Huldremose Tuch (siehe Vorpost) entstehen, so das man sie als Kopftuch, Umschlagtuch oder Schal tragen kann.
Es ist angewebt, noch ein paar Fehlerchen beheben und dann kann es los gehen.
Nach dem waschen, ist das Gewebe etwas verdichtet und im Griff weicher als gewöhnlich. Ein paar Musterfehler hat die Kleinserie, die nicht beheben konnte.
Das Material ist verzwirnte Wolle 100%, das helle Garn ist laut Hersteller Naturfarben, das dunkle Garn ist von mir chemisch nachgefärbt um einen dunkleren natürlich wirkenden Ton zu erreichen.
10 Fäden je 1cm jeweils in Kette und Schuss.
Entstanden sind Universal Tücher, bei den Maßen habe ich mich am Huldremose Schal orientiert. Die Tücher sind käuflich und in meinem Shop erhältlich-
Literatur:
Das Pepita-Virus
Herstellung und Verbreitung eines Stoffmusters
Tuchmacher Museum Bramsche
ISBN 978-3-89946-214-2
Textiles from Hallstatt : Weaving Culture in Bronze Age and Iron Age Salt Mines
von Karina Gromer, Anton Kern, Hans Reschreiter
Verlag: Anchor Pub Co
ISBN-10: 963991146
ISBN-13: 978-9639911468