31.07 16
Versucht man eine historisierte textile Ausstattung nach einem Original Bild nach zu stellen, so stößt man schnell an die Grenzen des 1:1 Belegbaren.
Weil "das" Bild zu ungenau ist - je weiter man in die Geschichte zurück reist, um so dünner die Beleglage - und aus der Notwendigkeit heraus, da rutscht etwas, das hält nicht, da fehlt etwas.
Gut wenn es für den Zeitraum einige textile Fragmente gibt, die uns etwas über Muster, Feinheit und Verarbeitung verraten.
Im Fundgut des Salzbergwerkes Hallstatt kommt das so genannte Pepita Muster vor. Es ist datiert auf die "Keltenzeit".
Im Kundenauftrag ist diese Bauchschärpe in meiner Werkstatt entstanden. Sie soll ein Oberteil unter einem Schwertgurt gürten und für Halt sorgen. Das Foto ist improvisiert, es ist natürlich für den Schwertgurt eines Herren gedacht.
Das Material ist reine Wolle, das blaue Garn ist Indigo gefärbt. 10Fäden je 1cm, 2/2er Köper, in Pepita Farbverflechtung. Gedrehten Fransen finden sich im Fundgut von Hallstatt.
Quelle laut Auftraggeber : Rekonstruktion des Panzergrabes von Kleinklein: Der Kröllkogel HaD1. Krieger mit Pferd, ohne Harnisch.