Wollgarne lassen sich gut mit Pflanzen färben. Birke, Goldrute oder Rainfarn ergeben zB wunderschöne gelbtöne, zusammen mit Eisen 2 schöne Grüntöne. Eigentlich hat aber jede Pflanze das Zeug zum färben. Um das zu zeigen habe ich exprimentiert.
Man nehme Unkraut möglichst ohne Erde und viel Wurzelzeugs, wahllos, egal welches, stopfe damit den Färbetopf voll, fülle ihn mit Wasser auf und läßt es Stunde lang kochen. Dann durch ein Tuch abseihen und den Sud auffangen.
Na-ja genau genommen waren es zwei sehr große Eimer Unkraut, und alles was im Weg stand.
Die nasse vorgebeizte Wolle, (Alaun) entweder langsam in mehren Schritten erhitzen,oder aber den Sud abkühlen lassen und die kalte vorgebeizten nasse Wolle dazu geben.
Nun hab ich das Unkraut nicht gewogen, da ich nur ausprobieren wollte, ob es überhaupt eine Färbung ergibt, aber ich schätze im Verhältnis 4:1 Blattmasse/Wolle war es. Die Wolle im Sud etwa eine Stunde simmern lassen, rausnehmen, abkühlen, spülen, fertig.
Meine Färbung ergab ein trübes gelb, mit Eisensulfat im dritten und vierten Zug ergab trübes grün, man könnte auch sagen Auswurf in allen Schattierungen.
Mein Versuch mit Tomatenlaub, das beim ausgeizen der Tomatenpflanzen so rumlag, ergab ein schöneres gelb. Leider hab ich davon keine Fotos.
Ein anderer Versuch mit den Wasserschossern meines Mirabellenbaumes, die incl. Ästen in den Topf wanderten, ergaben ein schönes kräftige Moosgrün in Verbindung mit Eisensulfat.
Ich denke man kann pauschal sagen,das so ziemlich jede grüne Blattmasse irgendein gelb ergibt, mit Eisensulfat irgendein grün. Eine Besonderheit sind wohl rotlaubige Bäume und Sträucher die ohne Eisen ein leuchtendes oilviges Grün ergeben sollen,da steht mein Test noch aus.
Bild : rechts Tomantenlaub, restliche Stränge Unkrautfärbungen, tropfnass
Es sind nicht gerade Traumfarben,aber es zeigt, das man ohne viel Aufwand und ohne besondere Pflanzen schnell und einfach Wolle farbig machen kann. Die Ergiebigkeit läßt zu wünschen übrig, das ist wohl der Grund, warum es traditionelle Färbepflanzen gibt, und andere unerwähnt bleiben.
Ausprobiert hab ich das,weil in irgendeiner Zeitung stand, das Maiglöckchenblätter färben. Das hat mich wirklich geärgert, denn es verführt zum ausprobieren. Es ist nicht erlaubt der Natur mehr als ein Handstrauß voll Blüten und Blätter zu entnehmen und evtl. natürliche Lebensräume so zu stören.