im Auftrag von Dr. Katrin Kania ist im meiner Werkstatt ein großes bronzezeitliches Gewebe entstanden.
Die Vorlage zu diesem Projekt ist die Baumsargbestattung von Trindhoj wo 2 Kleidungsstücke aus einer sehr großen Stoffbahn geschneidert wurden. Ein Trägerrock und ein halbrundes Manteltuch.
Diese Stoffbahn wurde im Original von mehren Personen gemeinschaftlich gewebt indem man durch das geöffnete Fach am Webgerät Garnportionen reichte und austauschte. An jedem dieser Punkte entstand im Gewebe ein kleiner Fadenkreuzer.
Die Tuch-Breite von 1,70m nach der Wäsche in Verbindung mit den Fadenkreuzern war eine technische Herausforderung die sich so ohne weiteres nicht als Faltgewebe realisieren ließ. Zu diesem Zweck wurde ein Hochwebstuhl mit 2m möglicher Webbreite umfunktioniert so das es möglich war, alleine solch ein Projekt zu realisieren.
Im Vorfeld wurden mehrere Garne von unterschiedlichen Schafrassen von der Auftraggeberin von Hand gesponnen. Dann wurde geprüft welche denn am besten geeignet seien, danach wurde dann die benötige Menge hergestellt :
Um die endgültige Breite von 1,70m x 2,75m zu erreichen musste das Gewebe vor der Wäsche 1,92m x 3,26m groß sein.
Die technische Kante die beim Original als Anfangsborte diente, wurde bei der Nachwebung nachträglich in Kammwebtechnik angewebt.
Das Gewebe wurde nach dem Abnehmen geputzt, gerissene Fäden wurden eingenäht und das Gewebe von Hand gewaschen.
Zur weiteren Verarbeitung zu Rock und Mantel ging es zur Auftraggeberin
Das Gewebe ist Bestandteil einer größeren Ausstattung für das Forum Gessseler Goldhort .
Es gibt zu diesem Projekt einen Vortrag von Dr. Katrin Kania auf Youtube :
von Schnüren und Stoffen Herstellung von Kleidung im Stiel der Bronzezeit